Seebeck am Markt 2004

"Latest flame" springt über

Artikel des SJ vom 17.10.2004

Martin Klinge siegt bei "Seebeck am Markt"


Bremerhaven (löw). Elvis lebt - zumindest

in den Herzen und der Stimme der drei Sieger

des Sängerwettstreits bei "Seebeck am Markt".

Martin Klinge, Michael Schubert und Guido Weber

hatten sich mit Elvis-Songs bei Jury und Publikum

ganz oben aufs Siegertreppchen gesungen.

 

 Zum siebten Mal wurde am vergangenen Sonntag Bremerhavens legendärer "Rockschuppen" in Lehe wieder zu Leben erweckt. Mehr als 1500 Gäste feierten

am frühen Sonntagmorgen "ihre" Musik und erinnerten sich an die wilden Jahre

der "Halbstarken" in der Seestadt. Elf Interpreten "kämften" auf der Bühne um

die Gunst des Publikums, so präsentierte die erst 18-jährige Ina Nienburg den

Gästen gekonnt Trude Heers "Ich will keine Schokolade". Einen der ersten

Plätze konnte sie damit allerdings nicht belegen, denn dort machte Elvis das

Rennen. Mit "His latest flame" überzeugte Martin Klinge das Publikum. Bereits

zum fünften Mal war Klinge beim Sängerwettstreit dabei. Nun konnte er zum

ersten Mal den Siegerpokal in Empfang nehmen.

Im Blitzlichtgewitter präsentierten sich die elf Teilnhmer zum Siegerfoto.
Im Blitzlichtgewitter präsentierten sich die elf Teilnhmer zum Siegerfoto.

Zurück in die 50er und 60er Jahre

NZ 11.10.2004

Sängerwettstreit Seebeck am Markt: Elvis-Interpret Martin Klinge gewinnt im Columbusbahnhof auch ohne Hüftschwung


Bremerhaven (aw). Rund 1000 Musikfans erweckten gestern die ehemalige Kneipe „Seebeck am Markt“ vorübergehend zu neuem Leben. Mit Liedern aus den 50er und 60er Jahren traten im Columbusbahnhof elf Teilnehmer zum inzwischen siebten Sängerwettstreit an. Am Ende wählten Publikum und Jury den Elvis-Interpreten Martin Klinge auf Platz eins.

Eine dichte Wolke aus Zigarettenrauch hängt über dem großen Saal im Columbusbahnhof. Gespannt wartet das Publikum auf den Beginn des siebten Sängerwettstreits, während sich die Begleitband „Splish Splash“ schon einmal warm spielt. „Erstaunlich, dass an einem Sonntagmorgen überhaupt wieder so viele Leute hier sind“, findet Organisator George B. Miller und freut sich.
Dann geht es los. Das begeisterte Klatschen von 2000 Händen begleitet Brunhilde Lüchau auf die Bühne, wo sie locker swingend „Quando, Quando“ von Catarina Valente vorträgt. In einiger Entfernung sitzt ein Elvis-Double an einem Tisch und beobachtet kritisch das Geschehen. Ganz in schwarz gekleidet schaut der Mann mit den langen Koteletten und der fransigen Nietenjacke kurz nach vorne, um sich dann sofort wieder seinem Bier zu widmen.
Erst der vierte Auftritt findet das Wohlwollen des offenkundigen Elvis-Fans, reißt ihn gar von seinem Stuhl: Hinter dem Mikrofon steht jetzt Martin Klinge und singt „His latest flame“ – natürlich von Elvis „the pelvis“. Tatsächlich kommt die Stimme des Bremerhaveners dem Original recht nahe, lediglich am berühmten Hüftschwung hapert es. Das stört jedoch den Mann im Publikum, der im „echten“ Leben Heinz Linz heißt, nicht weiter: „Das ist mein absoluter Favorit. Er müsste sich vielleicht noch etwas mehr wie Elvis geben, aber die Stimme ist schon echt gut“, meint der 53-Jährige.
Bei den übrigen Musikfans sammelt Klinge Punkte, indem er die Stimmung aufheizt. Auch bei Jury-Mitglied und Bürgermeister Michael Teiser (CDU) liegt er gut im Rennen – die persönliche Nummer eins des Kämmerers ist nach dem ersten Durchgang allerdings Marco Oltmanns, der „Massachusetts“ von den Bee Gees singt: „Bei diesem Lied habe ich meine Frau kennen gelernt, insofern hat der Sänger für mich natürlich schon zwei Punkte Vorsprung.“
Einige der Damen fallen neben gutem Gesang auch durch extravagante Kleidung auf, so zum Beispiel Anja Hopf mit einem bordeauxroten Abendkleid oder Ann-Kristin Riemann mit einem Rock im 50er-Jahre-Stil. Am Ende gewinnt jedoch ein Mann: Martin Klinge setzt sich bei Publikum und Jury durch und kann nach mehreren Anläufen endlich den Siegerpokal mit nach Hause nehmen.