Nordsee-Zeitung vom 06.10.2014

Marco Butzkus siegt dank seiner "Zuckerpuppe"

Beim Sängerwettstreit "Seebeck am Markt" waren sich Publikum und Jury einig - Viele 60er Jahre-Hits in der Stadthalle

Foto: Adebahr
Die "Zuckerpuppe von der Bauchtanzgruppe" entpuppt sich, wenn der Schleier gelüftet wird, als Elfriede aus Wuppertal. Sangessieger Marco Butzkus konnte sich da auf die Mithilfe seiner Frau verlassen.

von Sebastian Loskant


Bremerhaven. Das klang wirklich nach dem "Mann mit der schwarzen Stimme": Mit dem Bill-Ramsey-Song "Zuckerpuppe aus der Bauchtanztruppe" trat Marco Butzkus am Sonntag beim 17. Sängerwettstreit "Seebeck am Markt" in der Stadthalle erstmals an - und gewann gleich doppelt: den Preis der sechsköpfigen Jury (200 Euro) ebenso wie den ersten Preis bei der Publikums-abstimmung (150 Euro).

  "Vor 14 Jahren hat meine Mutter diesen Wanderpokal gewonnen" amüsierte sich Butzkus, der als Redakteur des Stadtportals Bremerhaven tätig ist, während der Preisverleihung durch Moderator Günther Kocken. "Wir haben schon Sekt daraus getrunken", so Butzkus. Dass er beim Auftritt von seiner Frau bauchtanzend unter-

stützt wurde, kam bei den 1050 Zuschauern ebenfalls gut an, ebenso wie sein Song "Mustang Sally" im zweiten Durchgang.

  Auch Stefan Bitzer imponierte dem Publikum. Für "Jailhouse Rock" warf er sich in weiße Elvis-Kluft, für "Green Door" von Shakin' Stevens ins grüne Hemd. Mit Hüft-schwung und Spagat legte er als einziger eine ausgefeilte Performance hin. Dafür sprachen ihm die Besucher den mit 100 Euro dotierten 2. Preis zu. Der 3. Preis (50 Euro) schließlich ging an Bernd Beltle - auch er hatte mit einem Curtis-Lee-Titel ("Under the moon of love") gute Karten.

  Ohnehin überwogen, dem Geschmack der Hörerschaft angemessen, bei allen 13 Teilnehmern die Hits der 1960er Jahre. Der deutsche Schlager kam ausgiebig zu seinem Recht. Während sich der 77-jährige Georg Kargoscha an Peter Kraus hielt, wollte Britta Kuhr "'nen Cowboy als Mann", umgarnte Carolin Peckel den "schönen fremden Mann".

  Auch Connie Francis stand hoch im Kurs (etwa bei Viktoria Kittlaus), Elvis sowieso (auch bei Yavuz Seyman). Guido Weber - zum elften Mal dabei - setzte sich als "Wanderer" an den Bühnenrand. Udo Tölke rockte am Flügel "Roll over Beethoven", seine Tochter Charlotte Tölke tat es ihm mit "Let's have a party" nach. "Unsere ganze Familie besteht nur aus Rampensäuen", bemerkte sie anschließend. Die Schwestern Nadja und Talina Domeyer sorgten für ruhige Momente im rockigen Geschehen.

  Bei Doris-Day-Hit "Que Sera" mit Frauke Kurzawski schunkelten ganze Reihen im Drei-Viertel-Takt mit. Und während der Stimmenauszählung wurde es auf der Tanzfläche eng: Kein Wunder, die bei jedem Hit brillante Bremer Band Larry and the Handjive war der eigentliche Star des Sängerwettstreits.

Foto: Kirstin Oestmann

"Außer meiner Frau sollte auch meine Mutter mitsingen. Aber sie ist leider erkältet."

Marco Butzkus, Gweinner

Foto: Kirstin Oestmann

"Wenn der Vater auch antritt, ist es, als ob ein Jurymitglied auf der Bühne dabei ist."

Charlotte Tölke, Wettstreiterin

Foto: Kirstin Oestmann

"Da ich DJ bin und auch in Shows auftrete, muss das Outfit stimmen."

Stefan Bitzer, Zweiter Preisträger